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Menschen vertrauen den Bioproduzenten und zahlen mehr für artgerechte Tierhaltung und pestizidfreie Lebensmittel, doch hinter den Kulissen einer "Heilen Welt" - Werbekampagne verbirgt sich oftmals eine industrialisierte Biovariante der konventionellen Landwirtschaft. Diese Entwicklungen sind nicht nur enttäuschend und zugleich entmutigend für den Konsumenten von Biolebensmitteln sondern bergen auch Gefahren für den Menschen und die Umwelt.
Massentierhaltung führt zu erhöhtem Krankheitsdruck und bedingtem Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung. Eine biologische Landwirtschaft muss die Haltungsbedingungen und die Ernährung der Nutztiere derart gestalten, dass ein Einsatz von Antibiotika ausgeschlossen werden kann. Silagefütterung, Platzmangel und unhygienische Haltungsbedingungen erfordern zwangsweise den Einsatz von Arzneimitteln, auch bei einer biologischen Wirtschaftsweise.
nährstofferhaltend getrocknetes Heu ist die beste Nahrungsgrundlage für eine gesunde Winterfütterung.
Probleme der biologischen Landwirtschaft
Keine Garantie für artgerechte Tierhaltung
Abdrift von Pestiziden auf Bioflächen
Biolebensmittel sind in aller Munde. Der Markt wächst stetig und die Nachfrage boomt. Dennoch hat die Branche keinen Grund zu feiern, denn Lebensmittelskandale belasten das gesunde Image der Biobranche. Viele gut wirtschaftende Bio-Betriebe werden dadurch in Mitleidenschaft gezogen.
Eine Kritik die sicher nicht auf jeden Bioproduzenten zutrifft!
Abdrift von Pflanzenschutzmitteln auf Bioflächen
Pestizidabdrift verteilt sich unsichtbar
Die meisten Wirkstoffe der Pflanzenschutzmittel sind flüchtig und diffundieren durch natürliche thermodynamische Schwankungen aus dem Boden und den Spaltöffnungen der Kulturpflanzen. Studien aus Deutschland und Frankreich belegen, dass 70 % - 90 % der Landwirtschaftsgifte in der Luft landen und damit auch angrenzende Biotope und Bioanbauflächen belasten. Die "gute fachliche Praxis", als Leitfaden für einen Integrierten Anbau schreibt zwar eine Vermeidung von Pflanzenschutzmittelabdrift vor, von Seiten der Länderkontrollbehörden werden diese Kontamination von Biotopen und Biokulturflächen jedoch nicht wahrgenommen.
Bioanbauflächen neben konventionellen Äckern ohne ausreichende Abstandsregelung
Aufgrund des Abdrift von Pflanzenschutzmitteln ist ein pestizidfreier Anbau direkt neben konventionell bewirtschafteten Agrarflächen nicht möglich. Erst bei einem Abstand von 300 - 800 m, kann man von einer verhältnismäßig geringen Kontamination mit Pestizidabdrift ausgehen. Die Bundesländer missachten diese notwendige Abstandsregelung und sehen keinen Handlungsbedarf Bioanbauflächen vor Pestiziden der Nachbarn zu schützen.
Biohonig - Pestizidfrei oder Mogelpackung ?
Hühner sollen auch ein glückliches Leben haben, wenn wir sie zu Nahrungszwecken halten.
Bienen suchen nicht nur auf Bioanbauflächen.
Tierhaltung - wo steht die Biotierhaltung ?
Erschreckende Bilder über verwahrloste Tierhaltung in Biomastbetrieben belegen, dass die heile Biowelt zunehmend mit den Problemen der konventionellen Landwirtschaft konfrontiert ist. Fallende Preise für Biofleisch drängen verantwortungsvolle Kleinbetriebe vom Markt, oder nötigen zu intensiverer Haltung mit den bekannten Folgen für die Gesundheit und das Wohlergehen der Nutztiere.
Ist Silagefütterung Biokonform ?
Silage ist sauer vergorenes Futter aus Heu, Mais, Getreide und anderen Nahrungspflanzen. Durch die Milchsäuregärung lassen sich die Nährstoffe des Grundfutters gut konservieren, weshalb die Silagetechnik sich in den letzten 2 Jahrzehnten in der Landwirtschaft als üblichste Konservierungsmethode etabliert hat. Silagefutter ist sauer und fördert daher Klauenschäden. Aufgrund diverser Verunreinigungen, die beim Silieren in der Landwirtschaft unvermeidlich sind, vermehren sich neben unschädlichen Milchsäurebakterien auch pathogene Keime, die insbesondere in den Wintermonaten vermehrt Krankheiten und Abgänge bei Silage gefütterten Nutztieren verursachen.
6 statt 12 Laktationen Bio-Milchkühen in Deutschland
Eine gesund ernährte Milchkuh bringt durchschnittlich 10 - 12 Kälber zur Welt. Dies sollte auch in der Biomilchwirtschaft möglich sein. Die Statistiken belegen jedoch eine viel geringere Anzahl von Laktationen bei Biomilchkühen. Die Durchschnittswerte liegen bei der Biotiermast um 5 - 6 Kälbergeburten mit daran anschließenden Milchphasen. Ein wesentlicher Grund für diese unnatürlich frühen Abgänge ist die Fütterung von Silagegrundfutter, die den Krankheitsdruck in den Wintermonaten nach oben schnellen lässt. Sobald die Tiere im Sommer auf der Weide stehen, geht es Ihnen wieder gut. Eine Alternative zur Silagefütterung wird von den Bioanbauberatern nicht empfohlen.
Heumilch besser als Biomilch - wichtige Reformen aus Österreich
Den Österreicher Heumilchbauern war die nachteilige Entwicklung der Silagefütterung bereits vor einem Jahrzehnt Anlass, eine neue und zugleich alte Betriebsart wieder aufleben zu lassen. Milch aus purem Heu, vermarktet als Heumilch. Um den Eiweißbedarf der Milchkühe in den Wintermonaten zu decken, wird das Heu im Sommer nährstofferhaltend getrocknet und behält dadurch einen Großteil der Nährstoffe, wie sie auch im Sommer auf der Weide enthalten sind.
Bio-Pflanzenbau - "Try and error" auf dem Bioacker
Bei Pflanzenhilfstoffen, den "Pflanzenschutzmitteln" der Biobranche versagt die Kontrolle sogenannter "Verbraucherschutzämter"
Die Verwendung von Pflanzenhilfsstoffen ist in der Eu verboten, solange diese Biopflanzenschutzmittel nicht ausreichend geprüft und als Pflanzenschutzmittel zugelassen sind. Dennoch verwenden viele Biolandwirte ein Arsenal von verschiedenen Biopestiziden, ohne die möglichen Auswirkungen dieser Praxis zu hinterfragen. Die einzige Devise: Hauptsache biologisch.
Die Palette der Pflanzenhilfstoffe umfasst Bakterienkonzentrate, Bakteriennahrung, selbst vermehrte Bakterienbrühen und Pflanzenjauchen. Die Wirkung beruht auf dem Glauben, dass wenn ein Bus bereits voll ist, niemand mehr einsteigen kann. Die Blattoberflächen werden mit Bakterien aus Spritzbrühen besiedelt, in der Hoffnung, dass andere schädliche Pilze keinen Platz mehr finden.
Was sich tatsächlich alles in einer Pflanzenjauche, oder in einem selbst vermehrten Bakterienkonzentrat befindet, wissen die naiven Biogärtner nicht. Was unter Bakterien geschieht, wenn der Bus voll ist, ebenfalls nicht. Sicher ist, dass eine Düngung mit Eiweiß und/oder Kohlenhydraten, die Besiedelung von allen Schmutzbakterien fördert und damit die Gesundheit des Konsumenten gefährden kann.
ESBL und andere antibiotikaresistente Keime auf Biogemüse ist keine Seltenheit
Prof. Dr. Fritz Titgemeier von der Uni Münster, hat verschiedene Gemüsesorten aus dem Biobereich auf multiresistente Darmbakterien untersucht. Von 30 untersuchten Produkten wurden bei 14 Proben multiresistente Fäkalbakterien gefunden, also fast 50%.
Die Problematik resistenter Mikroorganismen auf Bio-Produkten könnte deutlich entschärft werden, wenn Biopflanzenbauer regelmäßig Blattdesinfektionen mit Löschkalk durchführen würden, was im EU-Bioanbau leider nur begrenzt erlaubt ist. Die FAO-Biorichtlinie hingegen betrachtet Brannt- und Löschkalk als biokonforme Düngemittel.
Löschkalk als Düngemittel verboten - Schlachtabfälle und Kupfer erlaubt
Die Einschränkung der deutschen Bioverbände gebrannten Kalk nicht mehr zuzulassen, weil für die Erzeugung des Branntkalks Wärmeenergie benötigt wird, hat große Auswirkungen auf den Ertrag im Bioanbau und damit die Rentabilität der Biobranche.
Gewöhnliche Düngerkalke entfalten ihre Wirkung nur sehr langsam, weswegen Böden zur Versauerung neigen. Eine Desinfektion der oberen Bodenschicht, was wesentlich zur Reduzierung des Schadenspotentials beiträgt, kann ebenfalls nicht erfolgen. Löschkalk ist im Bioanbau als Pflanzenschutzmittel zugelassen, sofern man eine Mixtur aus Kupfer, Calciumsulfat und Kalk bereitet. Die giftige Variante ist erlaubt, das Düngemittel verboten. Hinter dieser Logik stehen Geschäftsinteressen der BIO-Pestizidlobby und nicht der Wille, gute und gesunde biologische Nahrungsmittel zu erzeugen.
Bild rechts: Dr. Friedhelm Berger beim Stäuben mit Branntkalk zur Vermeidung von Feuerbrannt durch gezielte Blattdüngung. Die Kosten für Branntkalk zur vorbeugenden Blattdesinfektion als wirksamer Ersatz von Pflanzenschutzmitteln betragen 0 € / Hektar, da dieser zur Ausgleichsdüngung sowie so notwendig ist. Dieser zur Blattdüngung verwendete Kalk entspricht nur einem kleinen Teil der Aufwandmenge zur pH-Regulierung unserer Agrarflächen, die jährlich gedüngt werden sollte.
Fazit: Vorbeugende Pflanzenhygiene ist umsonst.
Durch künstliche Heutrocknung wird die Zufütterung von Soja überflüssig. Der Wert des Grundfutters steigt und die Landwirte sind unabhängig von schwankenden Marktpreisen.
Die Heumilch hat wesentlich höhere Mineralstoffanteile, weniger Keime, und einen höheren Fettgehalt, was sich wiederum positiv auf die Verkaufserlöse auswirkt. Da zur Herstellung von Heumilch keine Pestizide eingesetzt werden müssen, ist die Heumilch qualitativ höher einzustufen, als gewöhnliche Biomilch. Lesen Sie mehr über Heumilch und künstliche Heutrocknung.
Biologische Landwirtschaft in Deutschland
Anspruch und Wirklichkeit der biologischen Landwirtschaft
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Kalkdünger in der biologischen Landwirtschaft
Brannt- & Löschkalkverbot für "Bio" - was ist davon zu halten weiter lesen..