Pressemeldung des Umweltbund e.V. vom 22.6.2010

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Pestizidabdrift - Kontrollen der Landwirtschaftsbehörden in Deutschland sind nicht
ausreichend, um eine Gesundheitsgefährdung von Landwirten und Bevölkerung zu
vermeiden.

Kontrollen zur Vermeidung von Gesundheitsgefährdung von Feldarbeitern und Passanten sollen in Deutschland von den Berufsgenossenschaften und den Landwirtschaftsämtern durchgeführt werden. Selbständige 'Grünberufler' müssen sich über die Berufsgenossenschaften zwangsversichern lassen, haben also keine Wahlfreiheit, sich bspw. aufgrund unzureichender Leistungen andere Versicherer zu suchen.

Eine besonderes Gesundheitsrisiko sind giftige Pestizide, mit denen Landwirte und Gärtner regelmäßig berufsbedingt in Kontakt kommen, und die nachweislich gesundheitsschädigend wirken. Hier reichen die Vorschriften der Zwangsversicherungen jedoch nicht aus, um den Schutz der Arbeiter und damit auch den Schutz der Bevölkerung zu gewährleisten.
Weder das 48 stündige Betretungsverbot und Kennzeichnungsgebot für mit Pestiziden behandelte Felder und Feldwege, noch der ausreichende Schutz vor Mikroorganismenabdrift wird eingehalten. Die Schulung der Landwirte zur Verhinderung
der Pestizid- und Mikroorganismenbelastung reicht nicht aus, um Arbeiter, Passanten und Anwohner ausreichend zu schützen. Pflanzenschutzmittel (Spritzmittel) und Gülle werden nicht unter Berücksichtigung von Abdrift und Vermeidung von Gesundheitsgefährdung ausgebracht, wodurch Spaziergänger und Bevölkerung gesundheitlich geschädigt werden.
Fäkalien- und Schmutzbakterien sowie Pestizide sind als Auslöser von Autoimmunerkrankungen bekannt. Die Vorschriften zum Umgang mit diesen Gefahrenstoffen berücksichtigen dies jedoch nicht.
Aufgrund einer einseitigen Interessenskoalition zwischen konventionellen Landwirtschaftsverbänden und den Berufsgenossenschaften, werden ökologisch sinnvolle Alternativen zum Schutz der 'Grünberufler' und Erholungssuchende durch die Zwangsversicherer ignoriert.
Aufgrund einseitiger Schulung durch pestizidgläubige Landwirtschaftslobby können subletale Erkrankungen durch Pflanzenschutzmittel durch die Berufsgenossenschaften größtenteils ignoriert werden. Die Kosten für diese vermeidbaren Krankheiten übernimmt dann die Allgemeinheit.
Da die landwirtschaftlichen Sozialsysteme mit ihren Berufsgenossenschaften in Deutschland staatlich geförderte Zwangsversicherungen sind, sollte man davon ausgehen können, dass die Gesetze und Verordnungen zum Wohl der Bevölkerung und Arbeiter dienen, das ist in Deutschland leider nicht so.
Wir Umweltbund e.V. haben sowohl den landwirtschaftlichen Sozialversicherungen als auch den Politikern der Bundes Republik Deutschland und der Bundesländer mehrfach das Angebot der Schulung zum hundertprozentigen Pestizidverzicht und zur Eindämmung von Mikroorganismen, durch gezielte Düngung angeboten. Deutschland hat sich bereits in den neunziger Jahren dazu im Rahmen des 'integrierten Pflanzenbaus und Pflanzenschutzes' verpflichtet.

Leider müssen wir feststellen, dass bis heute

Solange diese Gesundheitsrisiken weiterhin durch die Berufsgenossenschaften ignoriert werden, fordern wir die Politiker auf, diese Organisationen als Zwangsvereinigungen, endlich EU konform, aufzulösen.
Wir bitten alle Krankenkassen, auf die landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften einzuwirken, um konsequent die Verordnungen und Gesetze zum Wohl aller Bürger umzusetzen und eine Verschleierung von berufsbedingten Krankheiten aufzudecken.
EU Verantwortliche haben uns 2010 bzgl. der Pflicht der konsequenten Vermeidung von Pestiziden und Mikroorganismen Recht gegeben, trotzdem können wir diesbezüglich in Deutschland noch keine Änderung zum Guten feststellen.
www.umweltbund.eu Vorstandschaft